S-Bahnhof Kaulsdorf – vollständige Barrierefreiheit rückt näher

Mich erreichen zahlreiche Nachfragen zum Planungsstand und der weiteren Entwicklung rund um den S-Bahnhof Kaulsdorf. Aus diesem Grund will ich Sie gerne über die geplante Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs sowie den aktuellen Stand der Errichtung eines barrierefreien Auf- und Übergangs auf der südlichen Bahnhofsseite informieren.

Der Senat hat dank des gemeinsamen Engagements meiner Kiezmacher-Kollegen Mario Czaja, Alexander J. Herrmann und mir bei der Deutschen Bahn AG und der für den Betrieb der Bahnhöfe zuständigen Tochtergesellschaft DB Station & Service AG den Bau eines barrierefreien Zugangs in Richtung Wilhelmsmühlenweg / Heinrich-Grüber-Platz beauftragt. Mit der Erstellung der Projektkonfiguration wurde bereits begonnen. Die Planungsunterlagen sollen voraussichtlich in diesem Quartal fertiggestellt werden.

Nach Sicherung der Finanzierung kann im ersten Quartal 2024 mit der Leistungsphase 1 begonnen werden. Dabei werden eine Machbarkeits- und Betriebsstudie auf Basis einer Bedarfsanalyse und Verkehrsauslastung sowie eine genaue Analyse der vorhandenen Infrastruktur erstellt und die Planungskonzepte für bestimmte Varianten erarbeitet.

Ein Zeitplan für die folgenden Leistungsphasen kann aktuell noch nicht vorhergesagt werden. Wir setzen uns aber im Interesse der Anwohner selbstverständlich weiterhin für einen zügigen Bau der Fußgängerbrücke ein.

Mit einer zügigen Neugestaltung der Brachfläche des ehemaligen Güterbahnhofs Kaulsdorf ist dagegen aufgrund eines Rechtsstreits vorerst nicht zu rechnen. Der private Eigentümer der Fläche möchte hier neben zwei Geschäftshäusern, unter anderem für einen Lebensmittelmarkt und Arztpraxen, auch ein sogenanntes Boardinghouse mit 30 möblierten Apartments für längerfristige Anmietungen, inklusive Tiefgarage, bauen.

Die notwendige Baugenehmigung wurde ihm noch vom früheren Bezirksamt am 29.01.2021 erteilt und ist bis zum Januar 2024 verlängert. Einige Eigentümer der Nachbargrundstücke haben jedoch aufgrund erheblicher rechtlicher Bedenken gegen das Bauvorhaben vor dem Verwaltungsgericht Berlin Rechtsmittel gegen die erteilte Genehmigung eingelegt. Eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus. Als Wahlkreisabgeordnete haben wir das geplante Vorhaben von Anfang kritisch begleitet und können viele Kritikpunkte, wie die Höhe der Bebauung, nachvollziehen.

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