Liebe Anwohner, Liebe Bürger,
ich möchte Sie an dieser Stelle ein Update für die Verkehrslösung Mahlsdorf mitteilen. Dazu habe ich mich mit einer schriftlichen Anfrage an den Senat gewandt.
Die Senatsverkehrsverwaltung (Neu: SenUMVK) teilte mir in dieser Antwort mit, dass die sogenannte Entwurfsplanung für den Straßenbau in der Straße „An der Schule“ inzwischen abgeschlossen wurde und derzeit die Genehmigungsplanung bearbeitet wird. Der erforderliche Antrag auf Planfeststellung soll Anfang 2022 gestellt werden. Der Senat geht davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren 2 Jahre dauern wird und ein Baubeginn damit voraussichtlich im Jahr 2024 erfolgen wird. Dies allerdings nur, wenn der dann erlassene Planfeststellungsbeschluss nicht beklagt wird. Sollte alles planmäßig laufen, würde die Durchbindung der Straße An der Schule über die Pestalozzistraße bis zur Hönower Straße ca. 2 Jahre dauern. Das heißt, voraussichtlich im Jahr 2026 wäre die neue Straßenverbindung zwischen Ortskern Mahlsdorf und B1/B5 fertig.
Die Entwurfsplanung der neuen zweigleisigen Straßenbahnführung über die Hönower Straße ist ebenfalls in Bearbeitung. Der sogenannte Vorhabenträger ist hier die BVG.
Die Zeitplanung ist hier jedoch deutlich unkonkreter. Im Laufe des Jahres 2022 sollen die Planfeststellungsunterlagen eingereicht werden. Wann genau dies passieren soll, wurde vom Senat nicht mitgeteilt.
Bevor die Unterlagen eingereicht werden, soll es eine offizielle Bürgerveranstaltung geben. Danach beginnt das Planfeststellungsverfahren. Je nach Dauer des Verfahrens kann mit einem Baubeginn ca. 2,5 Jahre nach Einreichung gerechnet werden. Das würde bedeuten, dass mit dem frühesten Baubeginn der neuen Straßenbahn auf der Hönower Straße realistisch erst im Jahr 2025 gerechnet werden kann. Dann soll der Straßenbau in der Straße „An der Schule“ bereits abgeschlossen sein. Ich habe beide Planungen hier in einem Zeitstrahl für Sie gegenübergestellt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist aus unserer Sicht der drohende Schleichverkehr durch die Nebenstraßen. In der letzten Anwohnerversammlung in der Kiekemalschule wurden 2019 Planungen dargestellt, die u.a. den Neubau von insgesamt 5 bis 7 Ampeln auf der Strecke zwischen Rahnsdorfer Straße und Hönower Straße vorsehen. Im Berufsverkehr wird das zu großem Rückstau führen, was dann wiederum zum Abbiegen in die Wohngebiete verleitet. Es gibt keine Überlegungen des Senats, wie er den Schleichverkehr unterbinden will. Schlimmer noch: Er sieht nicht mal den Bedarf, darüber nachzudenken. Stattdessen wollen die Verantwortlichen makroskopische und mikroskopische Verkehrsuntersuchungen erstellen und den Verkehr dann mit Beschilderungen, Markierungen und Ampeln regeln.
Für die Anwohner des Musikerviertels, der Straße „Am Kornfeld“, der Neuenhagener Straße und im Wilhelmsmühlenweg ist das ein Schlag ins Gesicht. Und wenn ich zusätzlich an die jahrzehntelange Ampelplanung an der Kreuzung Hultschiner Damm / Rahnsdorfer Straße oder die angebliche Grünen Welle auf der B1/B5 denke, fehlt mir für diese chaotische Planung jegliches Verständnis.
Gemeinsam mit Mario Czaja werde ich versuchen, den Senat zumindest bei der Verkehrsregelung so gut wie möglich mit Argumenten zu einem Umdenken zu bewegen. Wie man sehen kann, ist es absolut unglücklich, wenn die Verkehrspolitik für den Stadtrand aus dem Elfenbeinturm in der Innenstadt gemacht wird. Auch der Zeit-Maßnahmen-Plan lässt keine Stringenz erkennen. Individualverkehr und Straßenbahn können aus meiner Sicht nicht getrennt voneinander geplant werden, sondern sollten in Einklang erfolgen. Für das Frühjahr 2022 plane ich ein Abstimmungsgespräch mit der Verkehrsstadträtin des Bezirksamtes und Vertretern von SenUVMK, um diese Punkte ausführlich zu besprechen.
Ich werde Sie sofort informieren, sobald ich weitere Details und Entwicklungen für Sie habe.
Herzliche Grüße
Katharina Günther-Wünsch
Ihre Abgeordnete für Kaulsdorf und Mahlsdorf