Bundesweit harter Lockdown – aber Berlins Schulen öffnen wieder – der Schildbürger zweiter Streich!

Die Infektionszahlen steigen stetig und die persönlichen Einschränkungen für uns alle nehmen zu. Die meisten Berliner tragen diese Verantwortung zum Schutze aller bewusst seit Monaten mit. Die aktuelle Entscheidung des Senats halte ich für eine absolute Fehlentscheidung.

Die Entscheidungen des Berliner Senats die Schulen bereits ab Montag wieder zu öffnen für zunächst 4 Jahrgänge und in der Woche darauf für die Hälfte einer jeden Grundschule zurückzuholen, während der Rest der Republik in den noch strikteren Lockdown aufgrund der steigenden Infektionszahlen geht – ist eine absolute Fehlentscheidung! Zumal diese Entscheidung vollkommen konträr zu den Beschlüssen der Ministerkonferenz läuft, deren Vorsitz Berlins Bürgermeister Michael Müller hat!

Es zeigt wieder einmal mehr, dass die Entscheidungen der Berliner Bildungsverwaltung an der Realität vorbeigehen! Wir wissen seit längerem, dass es nicht mehr ausschließlich die ältere Bevölkerung ist, die gefährdet ist. Wir wissen auch, dass es ein Irrtum war, anzunehmen, dass Schulen kein Infektionsherd sind! Und die Zahlen zeigen zudem, dass genau die Schülergruppen, die in 4 Tagen wieder vollumfänglich zurückkehren sollen, die zweitgrößte Altersgruppe von Corona- Betroffenen darstellt! Und genau diese Gruppen mischen sich dann auch noch im Kurssystem der gymnasialen Oberstufe! Sämtliche Interessensgruppen in Berlin äußern lautstark ihr Unverständnis. Ob der Landeselternausschuss (https://leaberlin.de/pressemitteilungen/3958-pm-verschaerfter-lockdown- aber-schule-geht-in-teilen-und-stufen, die GEW https://www.gew- berlin.de/presse/detailseite/neuigkeiten/oeffnung-von-schulen-und-kitas-ist-unverantwortlich/ oder diverse Lehrerverbünde, wie zum Beispiel in Neukölln. Die erste online-Petition GEGEN die Öffnung der Schulen hat innerhalb von 24h fast 15.000 Unterschriften gesammelt! https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-vater-startet-petition-gegen-rueckkehr-in-die-schule- ich-befuerchte-dass-das-leiden-verlaengert-wird/26778708.html Ein klares Zeichen, das nicht ignoriert werden kann.

Darüber hinaus scheint es zu zeigen, dass die Schulen ihre Hausaufgaben gemacht haben. Sie sind vorbereitet in den Lockdown gegangen. Und auch wenn der Senat es nicht geschafft hat den Lernraum als digitale Lernplattform vollumfänglich zur Verfügung zu stellen, scheinen die Schulen dennoch das schulisch angeleitete Lernen zu Hause gut zu organisieren. Viele Schulen haben gerade Schülerinnen und Schüler, denen eine gute Lernatmosphäre zuhause nicht möglich ist, ganz individuelle Angebote stricken können.

Die Forderung muss doch in den aktuellen Zeiten ganz klar ein sicherer, vollumfänglicher und datenschutzkonformer Digitalunterricht sein! Die Schulen brauchen Entscheidungsfreiheit und Planungssicherheit! Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen endlich ein zuverlässiges und stabiles System, was ihnen kontinuierlich Bildung vermittelt!

Eltern brauchen Planungssicherheit und nicht wöchentliche Änderungen! Berlins Familien brauchen endliche eine Strategie, die sie bestenfalls bis zum Ende des Schuljahres kommen lässt ohne weitere Belastungen!

Diese Entscheidungen zeigen ganz deutlich, dass die Berliner Bildungsverwaltung es in 10 Monaten nicht geschafft hat digitale und datenschutzkonforme Lernangebote auf die Füße zu stellen!

Den Preis zahlen die Schülerinnen und Schüler, die Pädagoginnen und Pädagogen, die Familien und letztendlich unsere Gesellschaft!

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